Wöschbären Fütterung
Heute Mittag griffen die Panther das erste Mal im 2020 in die aktuelle Saison ein. Nachdem die letzten vierzehn Tage intensiv im anaeroben Bereich trainiert wurde, stellten die Panther für das Spiel gegen den HC Wöschbär die schwerste Mannschaft ihrer Vereinsgeschichte. Somit durften sich die Zuschauer gemäss dem zweiten Newtonschen Gesetz (Masse mal Geschwindigkeit) auf eine richtige Knallerpartie freuen.
Und mit einem richtigen Knall starteten die Mannen aus Bern in die Partie. Keine 10 Sekunden benötigte die slowenische Rakete und schon zappelte die erste Scheibe im Netz der Wöschbären. Es schien, als seien diese noch ein bisschen im Winterschlaf. Das angeschlagene Tempo der Panther überforderte den Gegner merklich. Der parteiische Chronist musste zu Beginn aber feststellen, dass zwar Masse und Geschwindigkeit vorhanden waren, Präzision und Kaltblütigkeit noch nicht das erhoffte Level erreichten. Daher dauerte es geschlagene zehn Minuten bis die nächste Scheibe hinter dem gegnerischen Schlussmann einschlug. Da sich eine Scheibe im Tor ein bisschen einsam fühlt, dublerte Dubler ein paar Minuten später eine weitere nach. Leider gelang den Wöschbären während einem Entlastungsangriff der Anschlusstreffer, der aber sogleich von Dubler durch seinen dritten Treffer in diesem Drittel zum eins zu vier Pausenresultat gerächt wurde.
Das zweite Drittel erinnerte zu Beginn an ein lockeres Footing. Die Panther joggten genüsslich dem Wetter entsprechend ein bisschen über den Gletscher und siehe da, schon knallten die Wöschbären den Panther einen um die Ohren und es klingelte zum zweiten Mal hinter Simu. Diesen Weckruf verstanden zum Glück alle und nun wurden wieder Furchen ins Eis gezogen, das Spiel nach vorne getrieben und dem Gegner jeder Millimeter streitig gemacht. Die Scheiben knallten den Wöschbären nur noch um die Ohren. Jeder Bärenforscher hätte vor Freude gejubelt, so tierlieb verfrachteten die Panther Scheibchen um Scheibchen im Bärennestchen, dass auch der hungrigste Wöschbär fett aus dem Winterschlaf erwachen würde. Besonders tierlieb tat sich dabei die slowenische Rakete in diesem Drittel hervor und so vollendete er als zweiter Panther am heutigen Tag das Dreierpack zum zwei zu neun Pausenzwischenstand (am Ende wird sein Spielblatt fünf Treffer ausweisen).
Das dritte Drittel war eine nahtlose Weiterführung des vorangehenden. Die Wöschbären spürten nun die Völlerei der letzten Tage und so spielte sich der dritte Akt fast ausschließlich in ihrem Drittel ab. Die leichtfüßigen Raubkatzen setzten nun zur Kür an. Manch schöner Spielzug wurde erfolgreich beendet. Leider gelang auch den Bären wieder ein Treffer in diesem Drittel, dies ist aber nur noch eine Randnotiz, den der Pantherexpress lief unaufhaltsam Richtung Wöschbärentor. Die Spielfreude war bis zum hintersten Platz in der Patinoire zu spüren. Zeitweise konnte der parteiische Beobachter dem Spiel gar nicht mehr folgen, da er durch die schneeweißen Stockzähne, die aufgrund der breiten Lächeln unter den Helmen hervor blitzten, so stark geblendet wurde. Mit jedem jedem weiteren Tor überstrahlten die Panther die Sonne über Düdingen um ein x-faches an Solarstrahlung. Wären Solarpanels in der Halle aufgehängt, die Panthers hätten die Eishalle bis Ende des nächsten Jahrzehnts mit Strom versorgt. Glücklicherweise endete auch das letzte Drittel nach zwanzig Minuten, ein paar Minuten mehr und Düdingen hätte die erste und letzte Menschengemachte Supernova erlebt. So wurde Düdingen durch die Matchuhr vor einer Katastrophe bewahrt und die Panther durften zwei Punkte aufgrund des klaren drei zu sechzehn Sieges zurück nach Bern nehmen.