Canadian Sledgehammer & Moose im Oberland
Unter der imposanten Kulisse der Blümlisalp liegt die Eishalle zu Kandersteg, der Schauplatz für den nächsten Auftritt der Panthers. Bei klarem Sternenhimmel und saukalter Bise ging es dieses Mal auf Großwildjagd gegen die Elche, namens Pelzner, aus Zimmerwald.
Die Panthers reisten mit 14 Spielern an, was die spärlichen Platzverhältnisse in der Garderobe bis ans Limit ausreizte. Aufgrund einer Verletzung konnte der Coach leider nicht aktiv auf dem Feld mitwirken, dafür legte er den Fokus umso mehr auf den Spielplan und die Aufstellung. Der kleine Taktikfuchs… So fand sich manch einer auf einer unerwarteten Positionen in überraschender Konstellation wieder, aber der Plan war erkennbar und jeder wusste was zu tun ist.
Pünktlich um acht prallte der Puck das erste Mal auf den Bullypunkt. Die Elche stürmten wie zu erwarten ungestüm, mit gesenktem Kopf los. Die Panthers ihrerseits versuchten in den ersten Minuten die Scheibe zu halten und die nötige Sicherheit zu entwickeln. Es waren aber die Wildtiere vom Längenberg, die mit einem satten Schuss das eins zu null erzielten. Das konnte die Panthers aber nicht schocken, es war vielmehr der Katalysator für das Offensivspektakel der Raubkatzen. Die läuferische Überlegenheit und das aggressive Forechecking überforderten den Gegner, was innerhalb weniger Minuten zum Ausgleich und Führungstreffer führte. Der Chronist weist an dieser Stelle darauf hin, dass der Ausgleichstreffer durch unsere Nummer 65, Räfus erster Punkt im Dress der Panthers ist. Daher gratulieren wir und hoffen, dass es nicht der einzige Treffer diese Saison bleibt. Nun zurück zum Spiel, nach dem Führungstreffer war insbesondere die erste Sturmlinie on fire. Angeführt vom Jungen mit den feinen Händen nutzten seine Sidekicks die Unsicherheiten des gegnerischen Schlussmannes eiskalt aus und erhöhten bis zum Ende des Drittels das Score zu einer formidablen sechs zu eins Pausenführung.
Die Pelzner hofften wohl, dass die Stadtberner Im zweiten Drittel einen Gang zurück schalten. Doch hat die Angriffs-Maschinerie der Raubkatzen mal Fahrt aufgenommen, rollt sie ohne Rücksicht auf Verluste durch die Reihen der Gegner. Die Verteidiger der Elche wurden regelrecht platt gewalzt, was den Panthers Abschlüsse aus besten Positionen ermöglichte. Leider müssen manche Offensivkräfte noch ein bisschen an ihrer Präzision respektive Kaltblütigkeit arbeiten und vergaben dadurch die Chance auf einen positiven Eintrag im Matchblatt. Nichts desto Trotz bauten die Mannen in Gelb ihre Führung weiter aus. Aber es tauchten auch erste Anzeichen für ein mögliches Kräfte Schwinden bei einzelnen Spielern auf. So kamen die Elche gegen Ende des Drittels wieder vermehrt zu guten Abschlüssen und erste Strafen wurden beidseitig ausgesprochen. Zusätzlich führten kleine Unkonzentriertheiten des bis dahin tadellosen Panthers Schlussmann zu ungewohnter Hektik vor dem Gehäuse. Dennoch stand am Ende des zweiten Drittels eine relativ klare zehn zu drei Führung für die Panthers in den Büchern der Spielleitung.
Im letzten Drittel wurde die Gangart ruppiger. Die kleinen Strafen aus dem vorderen Drittel mussten nun wohl gesühnt werden. Der Spielfluss der ersten zwei Drittel flaute dadurch ab und so zerzausten sich die beiden Teams hauptsächlich an den Banden. Die zahlreichen Zuschauer konnten nun zusehen wie die Kräfte der beiden Mannschaften langsam zu schwinden begannen. In dieser Phase des Spiels schlichen sich bei den Panthers vermehrt kleine Unachtsamkeiten ein. Man verpasste zwei, dreimal den Zeitpunkt für den Shift Wechsel und die müden Beine führten nun plötzlich dazu, dass die Elche gefährlich vor Päscu “the Cat” auftauchten und ihn prompt noch zweimal bezwangen. Dies konnten die Panthers aber nicht auf sich sitzen lassen. Insbesondere Alain, der Dribbler mit den Händen eines Chirurgen und Matt the Canadian packten nun die schweren Geschütze aus. Zuerst markierte Alain einem Gegenspieler die Stirn auf die klassische oberländische Vieh-Zeichnungsart. Leicht angeschlagen torkelte der Spieler nach ein paar Minuten wieder übers Feld und knallte “fadegrad” in den kanadischen Sledgehammer von Matt. Die Orgie von Faustschlägen die nun auf den Elch einprasselte, erinnerte entfernt an einschlägige Gallier Comics aus der Kindheit des parteiischen Chronisten. Somit verabschiedete sich Matt the Canadian frühzeitig von der Partie. Sein Gegenpart, der angeschlagene Pelzner blutete anschliessend zwar ein bisschen aus der Nase, fand aber relativ rasch sein Lachen wieder. Nach diesem kurzen Intermezzo wurde die Partie noch standesgemäss beendet und die Panthers durften sich unter dem Sternenhimmel Kanderstegs einen verdienten zehn zu fünf Sieg aufs Matchblatt schreiben lassen. Die Massnahmen des Taktikfuchses an der Bande haben somit gegriffen.
Zurück in Bern, fand sich ein Teil der Mannschaft zum gemeinsamen Schlummertrunk ein, welchen der Chronist zwecks Matchbericht Erstellung glücklicherweise frühzeitig verlies. Die Erfahrung der letzten Jahre zeigt, dass solche Schlummertrunks selten einen guten Einfluss auf die körperliche Verfassung am nächsten Tag haben.